MOTIVATION

Seit über 600 Jahren steht in Trun ein Ahorn neben dem Ehrenhof bei der Kapelle «Sontga Onna» und er könnte so einige Geschichten erzählen wie diejenige des Grauen Bundes. Im Jahr 1424 wurde die einige Jahre zuvor in Ilanz von den Talgemeinden des Vorder- und des Hinterrheins gegründete «Ligia Sura» unter dem Ahorn in Trun mit dem Namen «Ligia Grischa» bekräftigt, vertieft und um weitere Talschaften erweitert. Dieses Bündnis stellte die Sicherheit der Strassen wieder her, freier Verkehr und Handel wurden so ermöglicht. Die Akteure schworen: «Schi ditg che stattan cuolms e vals» («Solange Berge und Täler stehen»), und besiegelten damit ihr Versprechen, für Sicherheit und gegenseitige Verteidigung zu sorgen sowie Rechte und Besitz zu sichern.

Der Name des Grauen Bundes, der «Ligia Grischa», stammt sehr wahrscheinlich vom grauen Stoff, aus dem damals die Kleidung des einfachen Mannes gefertigt war; später wurde diese Bezeichnung allen Bündnerinnen und Bündnern sowie dem Kanton Graubünden zuteil.

In diesem Jahr jährt sich die Neubeschwörung der «Ligia Grischa» unter dem Ahorn zum 600. Mal. Dieses Jubiläum soll in Trun besonders begangen werden, weshalb die Gemeinde im Sommer 2020 eine Arbeitsgruppe eingesetzt und mit den Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr beauftragt hat.

Das Jubiläum wird während des ganzen Jahres unter dem Titel «Sut igl Ischi 2024» gefeiert. Drei grössere Veranstaltungen bilden dabei die Höhepunkte. Zudem sind Beiträge weiterer Kulturorganisationen und Vereine geplant. Zum jetzigen Zeitpunkt sind das die Societad da musica Trun, das Museum Sursilvan Cuort Ligia Grischa sowie weitere Museen in der Surselva. Gemeinsam werden sie für ein abwechslungsreiches Jubiläumsjahr in Trun sorgen. Die Vorbereitungsarbeiten sowie die einzelnen Veranstaltungen werden filmisch dokumentiert und schaffen so eine bleibende Erinnerung an die Feierlichkeiten.